3-Königs-Schitour mit stürmischer Begleitmusik
Das Interesse an der 3-Königs-Schitour war dieses Jahr relativ bescheiden. Das könnte an der
unbefriedigenden Schneesituation liegen, die praktisch seit Mitte Dezember unverändert
gering ist, oder an dem für 6.Jänner angekündigten Föhnsturm.
Dennoch ergab sich eine Fahrgemeinschaft mit vier hoch motivierten Schitourengehern, die
sich ins hintere Triebental wagten. Ein abschließender Tourencheck in der Bergerhube
festigte unsere Tourenwahl auf den Kerschkern. In guter Kenntnis der geografischen
Situation wählten wir den Aufstieg über die verfallene Schaunitzalm und bogen im Almboden
Richtung Norden über eine Rinne direkt auf die Stellmauer zu ab (Verbindungsgrat zwischen
Goldkogel und Kerschkern). Über ein höher gelegenes Plateau kann man sich in einigen
Steilstufen in den Gipfelbereich des Kerschkern herantasten.
Um dieses Plateau zu erreichen mussten wir zuerst den intensiven Latschenbewuchs
überwinden, was schließlich auch mühsam gelang. Oberhalb dieser kleinen Hochebene
nahm der Föhnsturm dramatisch zu. Mithilfe der Harscheisen kamen wir ganz gut in den
beabsichtigten Gipfelbereich, obwohl der orkanartige Sturm an unserer Standfestigkeit
gewaltig zerrte.
Am Gipfelgrat war der Sturm so heftig, dass wir trotz Schibrillen keine Sicht mehr hatten und
sich die bescheidene Schneedecke in Schollen auflöste. Darum entschieden wir uns zur
Umkehr, weil es letztlich sicherer war in der Latschengasse ins Tal zu rutschen, als über dem
verbliebenen Blockgelände auf den Gipfel zu kriechen und nicht zu wissen wie es bergab
ging. Die dazwischenliegenden Steilstufen wurden von Rudi P., Julia und Clemens
unbekümmert, mit hohem schifahrerischen Geschick bewältigt, und erst Recht die Etappe in
den Almboden.
Zurück bleibt eine erlebnisreiche Schitour, leider ohne Gipfelglück, aber einer ordentlichen
Portion Abenteuer, die nicht mit allen Personen zu machen ist. Dank und Gratulation den
Teilnehmern.
Rudi Abel