Auch wenn wir im Vergleich zu den ursprünglich Angemeldeten bei unserer Sommerbergtour in die Region Dachstein einen massiven Teilnehmerschwund hatten, war diese landschaftlich, gesellschaftlich und vom Programm her für die Teilnehmer zweifelsfrei ein abwechslungsreiches Erlebnis.
Der Weg von der Talstation der Dachsteinbahn über das Edelgrieß und dem Ramsauer Klettersteig (Schwierigkeit B/C) zum Guttenberghaus zählt zu einem der anspruchsvollsten Zustiege und ist nur ausdauernden, trittsicheren Berggehern zu empfehlen. Er ist aber einer der landschaftlichen Höhepunkte in der Region Dachstein/Ramsau/Schladming, einem echten Klettersteigparadies.
Am zweiten Tag entschieden wir uns für den schwierigsten Klettersteig in der Region, den Jubiläumsklettersteig auf den Eselstein (C/D). Weil wir es genau wissen wollten, probierten wir im Abstieg die neu angelegte Kletterroute durch die Westwand und den neuerlichen Aufstieg über den Westgrat (B/C), bzw. schließlich den Normalweg retour. Für den Rest des Tages erholten wir uns auf der Terrasse des Guttenberghauses.
Am Folgetag durstiegen wir mit etwas geringeren Schwierigkeiten die spektakuläre Südwand auf den Sinabell (weitgehend B/C mit einer D-Stelle) und wanderten vom Gipfel in das Höllental zum malerisch gelegenen Silberkarsee, den wir erst nach ausreichender Erfrischung wieder verließen.
Am Abreisetag wanderten wir vom gastfreundlichen Guttenberghaus über den Ramsauer Höhenweg, dem schuttbeladenen Edelgrieß, durch den Rosmariestollen zum Schladmingergletscher. Vom Ausgang des Stollens zum Gletscher sind aufgrund des Gletscherrückganges gut 15 Meter auf einer mehrfach verlängerten Leiter abzusteigen. Der Gletscher selbst bietet ein erbärmliches Bild, weitgehend mit einem verschmutzten Grau bedeckt, zerklüftet mit vielen Spalten und ohne Schneebedeckung.
Unser abschließendes Gipfelziel, den hohen Dachstein (B) zu ersteigen, war nur Heidi und Harald vorbehalten. Der Rest der Gruppe blieb einerseits im Stau der absteigenden Kletterer stecken, bzw. ließen sich von der aktuellen Gewitterwarnung und den auftürmenden Gewitterwolken mit Donnergrollen auf halben Weg zum Gipfel abschrecken. Mit der gemeinsamen Talfahrt zum Ausgangspunkt unserer viertägigen Runde haben alle Teilnehmer die Sommerbergtour gesund und erfolgreich beendet.
Rudi Abel
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