Der bergsteigerische Höhepunkt!
Auch heuer eine Bergtour der Superklasse in Südtirol. Wieder fanden sich acht Teilnehmer, die einige richtige Hotspots genießen konnten. Nach einigen Umplanungen, die wegen der Quartiersituation auf den Südtiroler Hütten erforderlich wurden, starteten Maria, Uli, Gitti, Elfi, Renate, Charly, Klaus und ich zur Eingehtour auf die Perntaler Alm im Pustertal, einem Kleinod in den Pfunderer Bergen.
Nach der Eingehtour konnten wir uns an der Gastfreundschaft unserer Tiroler Freunde in Bruneck erfreuen.
Am nächsten Tag beschritten wir den Reintaler Höhenweg von Rein zur Oberdurraalm, ein sehr schöner Höhenweg mit den bekannten Lobiser Schupfen (Heuhütten), ausgedehnten Zirbenwäldern und einem grandiosen Ausblicken auf die Rieserfernergruppe mit Hochgall, Schneebigem Nock, Magerstein usw.
Die Zanser Alm, einst eine nicht überlaufene, eher verschlafene Alm war der Ausgangspunkt für den Adolf Munkelweg, unser nächstes Ziel. Hunderte von Autos wurden wie auf einem Stadion Parkplatz eingewiesen. Über die Schlüterhütte wanderten wir entlang der Geisler Spitzen mit unglaublichen Ein– und Ausblicken in deren Nordwände zum Abstieg über die Glatschalm. Der Weg zum nächsten Quartier in Klausen war für eine Partie dreimal so lang als geplant, geschuldet einem klassischen Versagen des viel gepriesenen Navis.
Nach der Auffahrt mit der Dantecepies Seilbahn von Wolkenstein aufs Grödner Joch begann der Höhepunkt der Tourentage. Der Weg auf die Pisciadu Hütte begann über einen gemütlichen Steig, bis er jäh ins überaus steile, enge und malerische Val Setus einbog. Schweißtreibend, auf dem steil ansteigenden und im oberen Teil mit vielen Versicherungsseilen versehen Steig, erreichten wir den sehr schön gelegenen See mit der kleinen, aber feinen Pisciadu Hütte. Überraschenderweise war der Andrang überschaubar.
Die Aussicht, insbesondere am nächsten Morgen in die östlichen Dolomiten, war grandios. Auch der von mir vor fast 50 Jahren begangene Pisciadu Klettersteig mit der schwindelerregenden Hängebrücke am Exner Turm konnte in den besonders spannenden Passagen eingesehen werden.
Am nächsten Tag führte uns der Weg zuerst auf die Cima Pisciadu, die wieder herrliche Ausblicke bot, auch auf das Tagesziel, die Piz Fassa Hütte auf der Boespitze. Abwechslungsreich, gewürzt mit versicherten Stellen ging es dann auf die Boe Hütte, bevor uns der letzte steile Anstieg zum Ziel führte. Unglaublich die Weiten und Szenerien der wirklich besonderen Sella Gruppe. Dort war es mir vergönnt, meinen Geburtstag zu feiern, die größte Höhe, auf der ich diesen je feiern durfte. Ein Höhepunkt. Als stimmiges Geburtstagsgeschenk erhielt ich eine Glocke, die mir ausreichend Gehör in unserer sehr redefreudigen Gruppe verschaffen soll.
Der Abstieg am nächsten Tag zur Pordoi Bahn brachte uns aus der Schwärmerei wieder in die Realität zurück. Massen von Touristen nutzten mit mehr oder weniger geeigneter Ausrüstung den leichten Spazierweg zur Boe Hütte, weniger aber immer noch genug erklommen den Gipfel, wir waren froh, dass wir die Gegenrichtung nehmen konnten.
Nach der Talfahrt erwartete uns noch die Busfahrt nach Wolkenstein, wo wir schlussendlich noch mit einer Bergankunft zu Fuß zu unseren Autos gelangten.
Ein grandioses Erlebnis.
Alfred Strasser
Fotos: alle Teilnehmer