Das Interesse an den Schitourentagen in Hüttschlag beim Biobauernhof Rettenwender oberhalb vom Ortsteil Karteis war heuer sehr groß. Bedauerlicherweise musste ich aufgrund eingeschränkten Nächtigungsmöglichkeiten zig Anfragen abweisen. Trotz gesundheitlich bedingter kurzfristiger Absagen blieb im Wesentlichen die bisherige Kerntruppe der Vorjahre übrig. Zusammenfassend war es wieder eine erlebnisreiche, gelungene Veranstaltung, die die Kondition bei allen Teilnehmern ordentlich aufmöbelte.
Bereits am Anreisetag erstiegen wir aufgrund der guten Wetterlage das Schöderhorn (2.475 m). Bedingt durch die bescheidene Schneelage im Talgrund waren die ersten 300 Höhenmeter die Schier zu tragen. Alles übrige war im Aufstieg und in der Abfahrt perfekt. Allerdings waren die 1.500 Höhenmeter für den ersten Tag durchaus fordernd.
Am zweiten Tag zog es uns auf den Gamskarkogel (2.467 m), der höchste Grasberg Europas mit der gleichnamigen Hütte am Gipfel. Seine Ausblicke auf die Hohen Tauern sind ebenso berauschend wie die Tiefblicke ins Gasteinertal. Mit rd. 1.300 Hm muss man sich dafür auch etwas anstrengen. Im Gipfelbereich mahnten uns lästige Triebschneelinsen und Gratwechten zur Vorsicht!
Am dritten Tag, dem erwarteten Schlechtwettertag, suchten wir unseren Weg bei Regen und leichtem Nebel auf die Spitze des Kreuzecks (2.204 m). Nach knapp 1.000 Hm hatten wir das Halbtagesprogramm erledigt und wir gönnten uns nach längerer Erhungsphase am Nachmittag ein Abendessen in Hüttshlag, wo wir unsere bisherigen Schitouren der Vorjahre im Hüttenbuch des Aschauerstüberls nachschlugen.
Die übrigen Tage kochten wir mitgebrachte Speisen, wie Gulasch und Kasnocken, jeweils angereichert mit ausreichend Salat, bzw. versorgten uns individuell. Zum Frühstück überraschte uns Josef täglich mit einem großen Topf Müsli inkl. ausreichend Obst. Der Großteil der Freizeit am Abend wurde mit Kartenspielen verbracht.
Am Abreisetag besuchten wir nochmals die Harbachalm und bestiegen von dort den Finsterkopf (2.152 m) sowie das Throneck (2.214). Ein Genuss der landschaftlich wunderschönen Abfahrt war uns aufgrund der Regenfälle vom Vortag und dem Nachtfrost nicht vergönnt. Einhelliger Tenor: Diese Runde verlangt eine Wiederholung bei guten Schibedingungen. Der heimtückischer Bruchharsch verleidete uns den Abfahrtsgenuss am Abreisetag, nicht aber die schönen Schitourentage im Großarltal. Dafür gibt es bereits eine avisierte Vormerkung für 2025.
Rudi Abel