Bei unserer letzten Mountainbiketour führte uns Koll Leopold auf die Mühlviertler Alm im nordöstlichen Teil des Bezirks Freistadt. Dabei lernten wir einen wunderschönen Teil unseres Bundeslandes kennen, das uns verhältnismäßig nahe liegt, aber wir nicht kannten. Es ist historisches Kulturland mit einigen Burgen (alle rund um 1150 n.Chr. erbaut) sowie zahlreichen landschaftlichen Überraschungen und gepflegten netten Orten.
Gestartet sind wir in Bad Zell bei angekündigter instabiler Wetterlage. Bereits von weitem konnten wir die östlich von Gutau gelegene beeindruckende teilrestaurierte Burganlage Prandegg sehen. Mit dem kleinen Museum und der einladenden Gastronomie ist sie zweifelsohne ein lohnendes Ausflugsziel für Familien. Weiter führte uns die Route M9 auf dem gut markierten Wegenetz über dicht aneinandergereihten Hügelketten mit steilen Aufstiegen und Abfahrten, engen Tälern in Wald und Flur bis kurz vor Unterweißenbach. Von dort wendeten wir uns nach Süden und steuerten die von weitem sichtbare Burg Ruttenstein an.
Auch diese weitläufige Burganlage ist wunderbar gepflegt, bietet großartige Ausblicke, wie im Osten die Burgruine Klingenberg sowie das erhobene Kirchlein von St. Thomas am Blasenstein, bzw. gute Einblicke in die Organisation des Ritterlebens. Sie wird durch die Gemeinde Pieberbach liebevoll betreut. Die angeschlossene Burgtaverne könnte so manchen Ausflug gemütlich abrunden. Angesichts der im Westen drohenden Gewitterwolken und der angekündigten Unwetterwarnung blieben wir standfest, meideten jedwede Einkehr und radelten steil abfallend nach Pieberbach weiter.
In Pieberbach querten wir die Große und die Kleine Naarn, bevor wir die letzten Steilstufen in die Nähe von Schloss Zellhof erklommen, wo wir uns ein üppiges Mittagmahl in neuer „Freiheit“ gönnten. Von dort ließen wir uns zum Ausgangspunkt unserer Runde nach Bad Zell hinuntertreiben. Mit 1.360 Höhenmeter und 50 Streckenkilometer, davon ein Großteil auf Naturwegen, zogen wir Bilanz, erfreut, dass das angekündigte Unwetter ausblieb. Dem Poldi danken wir für die gelungene Routenwahl inkl. Begleitung.
Rudi Abel