wo Tourengeher herzlich willkommen sind
Frustrierende drei Jahre waren zu warten, bis wir die geplanten Tourentage im Bergsteigerdorf Hüttschlag im Großarltal abhalten konnten. Bis zuletzt war die Abwicklung mit vielen Unsicherheiten begleitet. Auch wenn die Wetterbedingungen vielversprechender waren, kann nach vier Tagen eine sehr zufriedenstellende Bilanz gezogen werden.
Breits bei der Anreise fuhren wir von Großarl nach Grundlehen, um von dort die wunderschöne und weitgehend lawinensichere Skitour über die Filzmoosalm, Filzmooshörndl mit tollen Abfahrtsmöglichkeiten retour und weiter über den Loosbühel zur Im Winter geöffneten Loosbühelhütte als Eingehskitour zu nützen. Aufgrund der guten Schneelage war selbst die Abfahrt zum Parkplatz nach erfrischender Hütteneinkehr und 1.200 Höhenmeter ein Genuss.
Im Stallerhof, mit respekteinflößender Zufahrt von Karteis, warteten auf uns die Appartements für Damen und Herren. Bis vor wenigen Jahren war dieses Quartier nur mit einer privaten Seilbahn zu erreichen. Wir genossen die drei Nächte im biozertifizierten „Adlerhorst“ (aufgrund der exponierten Lage 200 Meter über dem Talboden). Dazu haben unter anderem die Kochkünste und die mitgebrachten Leckerbissen ganz wesentlich beigetragen.
Trotz Schlechtwetter peilten wir am 2. Tag von der Hallmoosalm die anspruchsvolle Runde über das Karteistörl zum Tappenkarsee und weiter zur Glingspitze an. Heftiger Wind und schlechte Sicht zwangen uns beim Törl zur Umkehr. Nach durchwachsener Zwischenabfahrt, legten wir im Almboden nochmals die Felle an und stiegen auf das wunderschöne Kreuzeck, dem rund 2.200 hohen Hausberg von Hüttschlag. Die angekündigte Wetterbesserung blieb leider aus, dennoch haben sich die Sichtverhältnisse so weit gebessert, dass wir gute Abfahrtsbedingungen vorfanden. Mit 1.200 Höhenmeter haben wir uns ein leckeres Abendessen im Aschauerstüberl verdient.
Der dritte Tag brachte noch mehr Schnee. Um die angekündigte Wetterbesserung abzuwarten wählten wir den langen Weg zur Harbachalm, bzw. Tofneralm mit dem Tourenziel Gamskarkogel. Auch wenn wir das Tourenziel aufgrund der schlechten Verhältnisse reduzierten, zwang uns der Hausverstand auf der 2.100 Meter hoch gelegenen Tofnerscharte wetterbedingt zur Umkehr. In Erinnerung bleibt eine tolle Abfahrt im tiefen Pulver über 1.000 Höhenmeter.
Inzwischen vorsichtig geworden, wählten wir am Rückreisetag vorerst das Murtörl – hier ist die Grenze zwischen den Hohen und den Niederen Tauern – als Tourenziel, nachdem anfangs leichter Schneefall, Wolken und etwas Nebel die Sicht trübten. Verhältnismäßig rasch kündigte sich ein wunderschöner Wintertag an. Damit war klar, dass wir unser Ziel mit dem 2.475 Meter hohen Schöderhorn toppen. Aufgrund der Schneefälle der letzten Tage bewegten wir uns in einem märchenhaften Winterwunderland. Die Tauerngrößen, wie Ankogel und Hochalmspitze zeigten sich am Gipfel in unmittelbarer Nähe. Die Tiefschneeabfahrt im halben Meter tiefen Powder durch die riesigen Kare, bzw. dem lockeren Lärchenwald hinterließen unbeschreibliche Eindrücke.
Hüttschlag war eine Reise wert; es wird auch nicht die letzte sein. Das Bergsteigerdorf bietet noch viel, viel mehr. Wir werden wieder kommen!
Rudi Abel
Bildergalerie Schitourentage Hüttschlag