Obwohl das Interesse an der Schnupperschitour bei Erscheinen des Tourenprogrammes mit acht Anmeldungen verhältnismäßig hoch war, verblieben nach Erinnerung letztlich zwei sehr sportliche erfahrene Teilnehmerinnen. Als Übungsgelände entschied ich mich für das ehemalige kleinräumige Schigebiet der Hohen Dirn bei Losenstein im Ennstal, das mit der Schosser Hütte neben dem herrlichen Ausblick zu einem willkommenen Einkehrschwung einlädt.
Bereits bei der gemeinsamen Anreise diskutierten wir die wichtigsten Maßnahmen für einen erfolgreichen Start in die Schisaison; von der körperlichen Fitness, der Überprüfung der Ausrüstung bis zur Tourenplanung vor jeder Schitour. Ebenso das Thema, was muss, bzw. soll bei jeder Tour im Rucksack sein, von der LVS-Ausrüstung bis zum Gleitwachs gegen „anstockende“ Gleitfelle (gefrorener Schnee/Eis am Fell), waren behandelte Themen.
Minus 12°C, wolkenloser Himmel und eine idyllische Winterlandschaft erwarteten uns am Tourenparkplatz. Zum praktischen Teil der Übung praktizierten wir eine dem Gelände angepasste, risikominimierte Aufstiegsspur (Bögen vor Spitzkehren) bei optimierter Anwendung der Schitourenbindung. Die Wahl eines gemäßigten Tempos vor allem zu Beginn des Aufstiegs, ist ebenfalls häufig ein Erfolgskriterium für eine gelungene Schitour in Gruppen. „Wo bin Ich?“, die Orientierung im Gelände sowie die Kenntnisse der wichtigsten Notfallnummern sollten ebenso zum Status quo gehören (140 Bergrettung sowie 112 Internationaler Notruf).
Wie häufig bei Schitouren waren die Abfahrtsbedingungen im Vergleich zur präparierten Schipiste nicht einfach. Stark verspurtes Gelände, unterschiedliche Schneebedingungen (sonnseitig/schattseitig) von Pulverschnee bis Eis, verdeckte Gefahrenstellen (Steine, Bruchholz, Gräben, etc.) waren gut zu beobachten und bedingten teilweise eine defensive Fahrweise.
Nach mehrmaliger Abfahrt/Aufstieg und einer Waldpassage zum Gipfelkreuz der Hohen Dirn nach Einkehr in der Schosser Hütte, konnten wir mit rd. 750 Höhenmetern einen erlebnisreichen Schitag gesund und ein bisschen weiser zufrieden beenden.
Rudi Abel