11.4. – 16.4. 2023
Viel besser als vermutet!
Die Wetteraussichten waren wechselnd, allerdings zwischen mies und ganz mies. Auch bei der Anreise dachten wir – Edith, Elfi, Erika, Kurt, Karl und ich – bei prasselndem Regen eher an Weltuntergang als an Schitoren, Sonne und Pulverschnee.
Als Eingehtour war wieder die Haider Alm am Programm. Bei teilweise sogar sonnigem Aufstieg über die (noch) hervorragend gepflegte Piste erwarteten wir einen Abfahrtserlebnis erster Güte. Dazu standen wir vor der – unten als geschlossen angegebenen – offenen Tür der Gastwirtschaft. Ein sehr freundliches Reinigungspersonal bot uns unerwartete Erfrischungen an, da konnten wir nicht ablehnen. So weit so gut.
Die am Mittagessen beteiligten Beschäftigten stellten sich als Ratrac – Fahrer heraus, die nach ihrer Pause an ihre Arbeit gingen, was in diesem Fall die Zerstörung unserer Piste bedeutete. Sie verteilten den Schnee der Zucker – Piste in vielen größeren und kleineren Knollen. Die Abfahrt über diese Hindernisse war dem entsprechend mühsam. Ein Vortrag von Peter Habeler im Vereinshaus Reschen war am Abend ein Pflicht Ereignis.
Am zweiten Tag war bei erst starkem Schneefall und Wind guter Rat teuer. Wir trafen die perfekte Entscheidung: Maseben. Beim Anstieg im Wald von Wind und Schneefall geschützt, lichtete sich das Wetter zur Abfahrt, wo wir mit 20 cm leichtem Pulverschnee die Abfahrt ein nicht erwarteter Genuss wurde.
Die Lawinenwarnstufe 3 ließ uns am Freitag einen Tag zum Alpinfahren einschieben. Herrliche Pisten und beste Einkehrmöglichkeiten machten den Verzicht auf eine Tour auch für Elfi erträglich. Edith zog einen Besuch von Meran vor, die Knie haben’s verlangt.
Da sich die Lawinenwarnstufe auch am Samstag nicht änderte, stiegen wir einen – vermeintlich – bekannten Weg zur Bergstation des Zwölfers auf. Unerwarteterweise hat uns dieser Anstieg Einiges abverlangt. Spuren im 25 cm tiefen Neuschnee im steilen, unwegsamen Waldgelände. Wurzeln, Baumstümpfe, umgestürzte Bäume, Schneelöcher, alles was an Hindernissen denkbar war, begleitete uns. Aber schlussendlich kamen wir ins freie Gelände und genossen nochmals die schönen Pisten des Zwölfers bis zur Rojenhütte, diesmal mit ausreichend „Schneamilch“ versorgt.
Wieder ein schöner Tourenurlaub, der mehr erfüllte als er versprach.
Alfred Strasser
Fotos: E. Neubauer, E. Öhlinger, A. Strasser