Kurz aber bewegend
Endlich hatte es genug Schnee und wir Zeit, einmal auf die Gis zu gehen. Marlies, Maria, Erika und ich planten 2mal hinauf zu gehen, dann einen würdigen Abschluss im Esszimmer in Lichtenberg zu machen.
Nach kurzer Zeit begegneten wir 2 Schifahrern, die ich mangels Brille nicht erkannte. Sie sprachen uns aber an, es waren Andrea und Oliver, die wir bei solchen Kurztouren schon öfter begegnet waren. Nach einem kurzen Schwätzchen aber informierten sie uns, dass die Gabi Weixelbaumer am Tag davor Suizid begangen hatte. Es war ein Schock, den wir den ganzen Tag nicht mehr loswurden. Gabi war für eine unheimlich liebe Person, die ich anlässlich unserer gemeinsamen Glockner Tour überaus zu schätzen gelernt habe. Dieselbe Information gab uns Rosi, der wir auch begegneten.
Das Gespräch verzögerte unsere Tour, sodass wir am Ende doch nur 1mal anstiegen. Zusätzlich verloren wir Zeit mit der banalen Aufgabe, Marlies‘ Flachmann aufzukriegen. Händisch unmöglich half uns dann der Leatherman von Erika (gelobt sei ihre umfangreiche Ausrüstung) aus der Bredouille. Wir sahen uns schon in einer Notlage, sozusagen bei voller Flasche zu verdursten. Das hätte unser Renomme wohl ziemlich beschädigt.
Die Abfahrt war vom Schnee her durchaus fahrbar, Eisenbahner Pulver nur an geringen Stellen und so sogar ein Genuss.
Als Feinheit trafen wir noch einen Bekannten von Maria, mit dem wir vor einigen Jahren in New York im Central Park ein Bier getrunken hatten.
Eine wegen Gabi erschütternde Tour.
Alfred Strasser