30.05. – 02.06.2022 Krumau einmal anders
Perfekte Verhältnisse für die Wanderung, große Erwartenshaltung der Teilnehmer und doch eine gewisse Unsicherheit, wie wir’s schaffen. Herta, Uli, Erika, Andrea, Maria, Charly und ich starteten in Hellmonsödt mit einer kleinen „Einstandsjause“ von Andrea. Bei angenehmen Temperaturen gingen wir über den Sonnhof nach Zwettl, wo uns mangels Gastronomie nur eine Spar–Jause vergönnt war. Der Weiterweg nach Bad Leonfelden war wieder angenehm, der Aufenthalt im Hotel Brunnwald hochklassig, das Abendessen im Leonfeldnerhof entschädigte uns für das mittägliche „Darben“.
Am zweiten Tag der Wanderung gesellten sich Gitti und Marlies zu uns, das Potential des „Spaßfaktors“ stieg weiter. Nachdem wir die bekannten Wegpunkte Wasserscheide, Schwedenschanze, Rading passiert hatten, änderte sich die Umgebung. Es wurde merkbar, dass die Gegend hier über Jahrzehnte praktisch entvölkert war. Doch eine etwas andere Welt, riesige herrliche Sommerwiesen, ungedüngt in sagenhafter Blütenpracht, Wälder nahe dem Ur–Zustand, kaum Bauernhöfe, wenig Weidevieh aber doch an den wesentlichen Punkten die Möglichkeit, das Tschechische Bier zu genießen, wie in Studanky und Vissy Brod.
Die Übernachtung in Rosenberg war bis auf einige „Schnarchopfer“ OK (die Verursacher sind leicht zu identifizieren), vor dem Weiterweg machten wir noch eine Kurzbesichtigung der wirklich sehenswerten Burg. Die Mittagspause in Rozmital war erwartungsgemäß auf der Parkbank, der Coop hatte aber offen, sodass frisches Budweiser unsere Jause ergänzte. Dann ging’s weiter nach Pridoli, der Weg war gekennzeichnet von einigen Diskussionen über den Weg, da sich Beschreibung und Markierung nicht immer deckten, aber auch längeren Asphalt–Passagen. Diese wurden nicht von allen allzu prickelnd empfunden, ein Schuhwechsel brachte für einige eine Erleichterung.
Obwohl so ziemlich alle schon „am Schlauch“ waren, konnten wir den Abend in Krumau in unserem Quartier, der Bar Marie im Freien herrlich genießen, Gitti und Andrea wurden von Hannes abgeholt.
Der Donnerstag war der Kultur wie Schloss, Kirchen, der unvergleichlichen Altstadt gewidmet, wobei uns ein Frühschoppen an der Moldau im Angesicht der bereits zahllosen Moldau–Paddler ausreichende Stärkung bot, bis uns der Shuttle wieder heimwärts brachte. Als Besonderheit ist zu bemerken, dass der Platz in der Altstadt auch zu Mittag nahezu menschenleer war, wo sich sonst unzählige Touristen aus allen möglichen Ländern durch die Gegend schieben.
Der Donau–Moldauweg ist absolut sehenswert, insbesondere die Auswirkungen der Jahrzehnte langen militärischen Präsenz in der Gegend, wie die gnadenlose Schleifung von ganzen Dörfern und die Vertreibung der Menschen. Die weitgehende Verschonung der Natur ist aber auch eine positive Folge davon. Einhellig wurde auch festgestellt, dass er sich sehr gut für eine Mountain Bike Befahrung eignen würde.
Alfred Strasser
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