4 Traumtage im „Reich der Seen“
Auch heuer hat es wieder geklappt. Corona und der unter Personalnot leidenden Gastronomie zum Trotz hatten wieder 25 Teilnehmer zugesagt, leider fielen dann doch 5 aus.
Am Donnerstag ging es los vom Parkplatz der Kneippanstalt in Sonnberg nächst Haus. Bei erst angenehmem, dann zunehmend schwülem, heißem Wetter ließen wir den Gnadenbachfall erst links liegen und marschierten gleich direkt in Richtung unseres Ziels, steil und romantisch entlang des Baches, dem Ahorn See. Ein wahres Juwel, das nicht umsonst so gerühmt wird, bestens geeignet für eine ausgiebige Rast.
Am Rückweg besuchten wir den malerischen Gnadenbachfall, der Besuch der Kneippanlage gelang nicht mehr allen, ein gemeinsamer gemütlicher Ausklang im Biergarten war trotzdem Verpflichtung.
In Haus wurden wir im Hotel etwas überrascht. Unsere Gruppe hatte das ganze Hotel für sich allein, es wurde (aus Personal – und Besuchermangel) für uns sozusagen aus dem Dornröschenschlaf geweckt, um nach unserer Abreise wieder zu entschlummern. Eine wirklich sehr gute Küche und eine Perle im Service (neben weniger prickelnden Hilfskräften) ließen den Aufenthalt zum Erlebnis werden.
Am Freitag standen die Silberkarhütte und der Silberkarsee am Programm. Herrlich kühl durch die wasserreiche Klamm ging‘s dann hinaus in die Wärme. Die Steilstufen oberhalb der Hütte trieben den Schweiß ausreichend heraus, einige wunderbare Rastplätze brachten uns wieder zu Kräften.
Dann der Höhepunkt: der Silberkarsee. Blöderweise 150 m wieder bergab. Wir waren durch die Hitze schon ziemlich am Schlauch und gingen nicht mehr bis ganz hinunter, der Eindruck war trotzdem überwältigend. Herrlich einsam, klarstes Wasser, malerische Bergwelt…
Gottseidank konnten wir beim Abstieg bei der Silberkarhütte Rast machen, die Trinkvorräte waren schon sehr spärlich. Auch der Umweg über die Raststation Fliegenpilz reizte uns nicht besonders, wir machten vom Parkplatz aus einen lohnenden Abstecher dorthin.
Die Tour zum Silberkarsee ist sehr empfehlenswert, leider hat sich Fam. Kirschbichler verabschiedet, da oberhalb der Hütte einige Passagen Tiefblicke boten, die Michael offenbar nicht „packte“.
Als Art Königsetappe fuhren wir am Samstag auf die Ursprungalm, um über die Ignaz – Mattishütte am Giglachsee den Höhenweg Richtung Hochwurzen vorbei an Kampspitze, Brettersee, Schiedeck und Hochfeld zur Neudeckalm und wieder zurück zur Ursprungalm zu wandern.
Der wunderbare Höhenweg war wirklich beeindruckend. Immer wieder überraschende Wendungen in der Wegführung, Schafherden mit Riesenschafen, herrlichem Ausblick auf die Dachstein Südseite und letztlich ein romantischer, wenn auch nach unserem Empfinden überlanger „hübsch ebener, aber doch mugeliger“ Weg. Meine Zeitplanung war leider doch nicht so präzise wie ich dachte, was uns gegen das Ende des Weges zum Sprint Richtung Ursprungalm beflügelte. Grad ein Bier war noch drin, dann saßen wir im Bus mit heraushängender Zunge nach Haus.
Der letzte Tag sollte nicht mehr zu lange werden, so fuhren wir auf den Stoderzinken.
Nach Besuch des Friedenskirchkleins und des Rosegger Denkmals genossen wir die Gipfelrast mit immenser Aussicht. Beim Abstieg ließen wir die unbewirtschaftete Brünner Hütte rechts liegen und genossen vor der Heimfahrt ein herrliches Mahl auf der Steiner Hütte.
Es waren – trotz der anfangs wegen des Hotels aufgetretenen Irritierung – sehr gelungene Wandertage. Hoffentlich bleiben die äußeren Umstände und die Leistungsfähigkeit unserer Truppe auch in Zukunft erhalten, sodass es noch öfter gelingt.
Alfred Strasser
Fotos: A. Strasser, E. Öhlinger
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